Cellolehrerin Carol Tai Chin Tsai in Berlin-Dahlem

Fasziniert vom warmen, dunklen Klang des Cellos wurde ich schon in meiner Kindheit in den zauberhaften Bann dieses Instruments gezogen und wollte mich nie wieder von ihm trennen. Seit meinen ersten Cellostunden in meinem Geburtsland Taiwan ist das Cello daher mein ständiger Begleiter und es stand früh fest, dass es auch zu meinem Beruf werden sollte.

2010 nahm ich als Achtzehnjährige ein Cellostudium an der University of Ottawa in Kanada auf und wurde zugleich Cellistin des Ottawa Symphony Orchestra. Ich schloss das Studium 2014 mit dem Bachelor of Music ab. Daraufhin studierte ich an der Northwestern University in Illinois (USA) weiter. Im Rahmen eines Förderprogramms des Margaret E. Dadian Scholarship war ich neben dem Studium an der Universität als Assistentin mit Unterrichtsverpflichtung in der Celloklasse von Prof. Hans Jørgen Jensen und in der Dirigierklasse von Prof. Victor Yampolsky tätig. Ich erlangte 2016 den Master of Music und zog dann in die Schweiz. An der Zürcher Hochschule der Künste belegte ich den Studiengang Music Performance mit Hauptfach Violoncello bei Prof. Roel Dieltiens und Nebenfach Neue Musik Violoncello bei Prof. Martina Schucan. Parallel dazu begann ich als freischaffende Cellolehrerin Anfänger und Fortgeschrittene zu unterrichten. 2019 wurde ich Stipendiatin der Joseph-Keilberth-Orchesterakademie der Bamberger Symphoniker (Bayerische Staatsphilharmonie). Ein Jahr später schloss ich mein Studium in Zürich mit dem Master of Arts in Music Performance ab.

Als Solistin spielte ich u. a. Dvořáks Cellokonzert mit dem Accompanietta Orchestra (USA), Tschaikowskis Rokoko-Variationen mit dem Rocky Ridge Festival Orchestra (USA) sowie Elgars Cellokonzert mit dem New Westminster Symphony Orchestra (Kanada). Beim Gstaad Menuhin Festival, dem Rheingau Musik Festival, der Cello Biënnale in Amsterdam u. a. war ich als Kammermusikerin zu Gast. 2013 spielte ich außerdem eine Gesamtaufnahme der 12 Capricci für Violoncello solo von Alfredo Piatti ein. Seit 2017 konzertiere ich regelmäßig mit dem Schweizer Gstaad Festival Orchestra.

Neben dem klassischen und romantischen Cellorepertoire widme ich mich auch gerne der Neuen Musik. Ich arbeite dabei oft eng mit Komponisten zusammen und bin an Uraufführungen ihrer Werke beteiligt. So war ich 2016 Solocellistin des Contemporary Music Ensembles der Northwestern University und 2018 Artist in Residence des Montreal Contemporary Music Lab. Ein besonderer Höhepunkt war für mich 2020 die Uraufführung des Werkes „Virgo/3C 273 for cello solo and live electronics“, das der Komponist Benjamin D. Whiting mir gewidmet hat.

Seit 2021 lebe ich in Berlin und erteile auch hier individuellen Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene.