FAQs - was viele wissen wollen über ...

... Gesangsunterricht

Oft haben Menschen, die sich für Gesangsunterricht interessieren, den Wunsch, ihre Stimme und sich selbst besser kennenzulernen. Sie möchten lernen, wie sie besser mit ihrer Stimme umgehen können.
In der Tat stehen Stimme und Persönlichkeit in enger Verbindung. Jede Stimme ist individuell. Durch Technik können Sie entdecken, wie anders Ihre Stimme klingen kann - vielleicht klangvoller, fließender, wärmer, klarer ...
Lassen Sie sich überraschen, was aus Ihrer Stimme hervorgelockt werden kann, und wenden Sie die neu gewonnene Erfahrung in einem Lied Ihrer Wahl an!

Und hier einige vor der Entscheidung für Gesangsunterricht bzw. in den ersten Gesangsstunden häufig gestellte Fragen und unsere Antworten dazu:

1. Kann jeder singen lernen?
Solange eine Stimme gesund ist und die Motivation vorhanden ist, singen zu lernen, kann jeder mithilfe von Stimm- und Atemtechnik seine Stimme verbessern. Es ist nie zu spät dafür!

2. Ich bin so unmusikalisch und weiß nicht, ob ich die Töne richtig treffe – kann ich es trotzdem lernen?
Wenn man die Töne nicht richtig treffen kann, liegt das möglicherweise am ungeübten Gehör oder an der falschen Stimmtechnik. Beides kann geschult werden. Dazu braucht es oft viel Geduld. Aber es lohnt sich, denn nur das, was man hören kann, kann man auch singen und gesanglich verbessern! Durch falsche Stimmtechnik wird ein falsches Muster von Muskelaktivitäten im Kehlkopf und in den beteiligten Atemmuskeln erlernt, wodurch falsche Spannungen oder auch Verspannungen entstehen können. Dieses Muster kann aufgebrochen und durch ein physiologisch richtiges Muster ersetzt werden. Dann sind Kehlkopf und Atmung frei, und somit klingt auch die Stimme frei.

3. Wie viele Gesangsstunden muss ich nehmen, damit ich die Grundlagen lerne, die man für das Singen braucht?
Natürlich ist dies von Schüler zu Schüler anders und kann nicht pauschal beantwortet werden. Die Stimme eines jeden Menschen ist abhängig von seinen anatomischen Gegebenheiten. Außerdem spielen das Vorwissen, die Musikalität, das musikalische Gehör und das Gefühl für den Umgang mit der eigenen Stimme eine Rolle. Im Allgemeinen sollte es möglich sein, sich in 5 bis 10 Gesangsstunden einen Einblick in die Grundlagen von Atem- und Stimmtechnik zu verschaffen, worauf man dann aufbauen kann.

4. Ich möchte für meine Freundin/meinen Freund ein Lied einstudieren. Wie viele Gesangsstunden soll ich in etwa dafür nehmen?
Das hängt natürlich von Ihrem Vorwissen und von dem Stück ab bzw. vom Umfang des geplanten Vortrags. Grundsätzlich sollte man erst einmal 3 bis 5 Stunden ansetzen, um einen Einblick in die Grundlagen der Atem- und Stimmtechnik zu erhalten und diese in Verbindung mit dem Stück zu lernen. Für die Ausarbeitung (Interpretation usw.) des Vortrags sowie für die Festigung des Erlernten sind weitere 2 Stunden sinnvoll.

5. Wie oft soll ich üben und wie lange pro Tag?
Faustregel: Lieber kürzer üben, dafür aber regelmäßig, z. B. jeden Tag! Also nicht 1 Mal pro Woche, dann aber gleich 2 Stunden üben! An einem Tag sollte die Übungszeit mindestens 10 Minuten, maximal 1,5 Stunden sein. Am besten ist es natürlich, jeden Tag ein bisschen zu üben, aber auch schon 3 bis 4 Mal pro Woche bringt einen Übungseffekt!

6. Wie übe ich zu Hause?
Bevor Sie Ihr Lied üben, sollten Sie sich immer ca. 10 Minuten einsingen, um die Stimme und die Atmung aufzuwärmen. Wir singen mit Muskeln, ähnlich wie beim Sport. Sind diese nicht aufgewärmt, kann es leicht passieren, dass man sich verletzt. Außerdem wird die Stimme klangvoller, wenn sie aufgewärmt ist.

7. Ich schaffe es nicht, zu Hause mehr zu üben, was soll ich tun?
Unsere Gesangslehrer/-innen geben Ihnen Anregungen, wie Sie die Übungen so in Ihren Alltag einbauen können, dass Sie sie möglichst gut mit Ihren täglichen Routinen und Pflichten verbinden können – z. B. kann man beim Autofahren singen, beim Putzen, in der Dusche etc.

8. Ich kann keine Noten, kann ich trotzdem Gesangsunterricht nehmen?
Um singen zu lernen, ist es nicht notwendig, Noten lesen zu können. Es ist viel wichtiger, das Gehör sowie das Gespür für den Körper und die Stimme zu schulen.

In kontinuierlichem Gesangsunterricht bekommt man - besonders bei Interesse - sowieso einiges zum Verständnis der Noten erläutert, gleichzeitig wird das Gehör entsprechend geschult. Es gibt auch Schüler, die sich bei Online-Kursen anmelden, um das Notenlesen zu lernen.

Aus Profisicht empfehlen wir aber allen, die tiefer einsteigen wollen, das Singen nach Noten, genauso wie das Spielen eines Instruments und das Singen selbst, speziell mit einem fachlich qualifizierten Lehrer bzw. in einem Präsenzkurs zu lernen. Denn Vom-Blatt-Singen erfordert neben der reinen Notenkenntnis auch relatives Gehör, das mit Hilfe der Solmisation (Intervalle singen, Arpeggien, Tonarten, Tonleiter usw.) trainiert wird.
Bei der Musikschule Ungefucht gibt es einige Lehrer, die Solmisation studiert haben und Blattsingen und -spielen unterrichten können.

9. Ich bin Anfänger und weiß nicht, ob Gesangsunterricht etwas für mich ist. Kann ich auch erst mal ein paar Stunden buchen, ohne mich festlegen zu müssen? Welche Einheit soll ich nehmen?
Selbstverständlich können Sie erst einmal einige einzelne Stunden buchen, um herauszufinden, ob Sie regelmäßigen Unterricht nehmen möchten. Anfängern empfehlen wir, zunächst mit 30 oder 45 Minuten zu beginnen, damit Stimme und Konzentration nicht überfordert werden bzw. um langsam an den Unterricht heranzuführen.

10. Ich habe Stimmprobleme (z. B. dauerhafte Heiserkeit, Stimmbandknötchen, nicht richtig schließende Stimmlippen) bei mir festgestellt bzw. vom Arzt diagnostiziert bekommen. Kann ich trotzdem Gesangsunterricht nehmen?
Grundsätzlich sollte man nur mit einer gesunden Stimme Gesangsunterricht nehmen. Um die Stimme nicht zu schädigen, sollte man sich bei dauerhaften stimmlichen Beschwerden zunächst vom Stimmarzt (Phoniater) untersuchen lassen, um abzuklären, ob Gesangsunterricht angebracht ist. Der Arzt kann Ihnen Stimmtherapie verschreiben, damit sich Ihre Stimme wieder regeneriert und damit Sie einen physiologischen Umgang mit Stimme und Atmung erlernen können. Gesangsunterricht kann keine Stimmtherapie ersetzen!